Reise nach Nicaragua

Nach drei Monaten in Costa Rica musste ich, da ich nur ein Touristenvisum habe, für 72 h ausreisen. Dies mussten alle Volunteers machen, die für sechs Monate hier sind. ACI organisierte daher einen Ausflug auf die Isla Ometepe in Nicaragua. Ich habe von mehreren anderen Volunteers gehört, dass du zum Einreisen in Costa Rica ein Rückflug oder ein anderes Ticket vorweisen musst, dass du Costa Rica wieder verlässt. Da ich noch kein Rückflugticket hatte fragte ich in der Organisation nach, ob ich eines brauche. Diese sagten mir es sei nicht nötig, da wir eine grosse Gruppe sind.

Also machten wir uns auf den Weg nach Nicaragua. Die Reise war sehr kräftezehrend. Erst mal ging die Fahrt von San José bis zur Grenze ungefähr 5 Stunden. Danach mussten wir von der nicaraguanischen Grenze aus ein Taxi zum Schiffshafen nehmen. Anschliessend mussten wir mit der Fähre 2 Stunden zu der Insel fahren, um dort von einem sehr kleinen Bus abgeholt zu werden. Dieser sollte uns zu unserem Hostel fahren. Leider war der kleine Bus mit all unseren Taschen und uns mindestens 20 Personen ziemlich überladen und konnte deshalb nur im Schneckentempo fahren. Vielleicht muss ich auch noch erwähnen, dass die Strassenqualität in Nicaragua schlechter ist als in Costa Rica. Dies erschwerte den Weg zusätzlich. Der Fahrer rief schliesslich einen Freund an, der mit einem zweiten Bus kam. Wir luden die Hälfte des Gepäcks auf den anderen Bus und teilten unsere Gruppe auf. Nach einer halben Ewigkeit kamen wir schliesslich in unserem Hostel an, assen etwas und gingen sofort schlafen.

Am nächsten Tag machten wir eine Velotour auf der Insel und machten eine Pause bei einem wunderschönen Badesee, wo wir im Restaurant zu Mittag assen. Als wir von der Velotour zurück kamen waren wir erschöpft und sehr verschwitzt, da es sehr heiss war. Wir beschlossen im See schwimmen zu gehen.

Die Isla Ometepe ist die grösste vulkanische Insel in einem Süsswassersee auf der Welt. Auf ihr befinden sich zwei Vulkane. Der Conception und der Maderas. Der Conception ist einer der aktivsten Vulkane Nicaraguas und es kommt immer wieder zu Eruptionen. Der Maderas ist erloschen und bis zu seiner Spitze mit Wald bewachsen.

Zu Abend assen wir im Hostel und nach dem Abendessen wurde gefeiert.

Am nächsten Tag machten wir einen Horsebackriding Trip zu einem der Vulkane. Es war sehr schön, nur dass mein Pferd gegen Ende etwas verrückt wurde. Da ich in meinem Leben vorher nur zwei mal auf einem Pferd sass, musste mir der Führer helfen wieder heil ins Hostel zurück zu kommen. Es ging jedoch nicht nur mir so, sondern auch Laure aus Frankreich hatte Probleme mit ihrem Pferd und auch sie musste vom Führer begleitet werden. Als wir als letzte im Hostel ankamen, waren wir beide total müde und überdreht und konnten nicht aufhören zu lachen.

Am nächsten Morgen packten wir alles für die Heimreise. Diese war sogar noch schlimmer als die Hinfahrt. Das erste Problem kam an der Fährhaltestelle. Alle Fähren an dieser Haltestelle waren kaputt. Also mussten wir 3 Stunden warten, bis wir an einer anderen Haltestelle eine Fähre nehmen konnten.

Als wir am nicaraguanischen Zoll ankamen hatten wir gerade noch 5 Minuten bis unser Bus von der Grenze Costa Ricas nach San José losfuhr. Natürlich schafften wir es nicht dieses Bus zu nehmen.

Nicaragua zu verlassen ging ganz einfach. Doch als wir nach Costa Rica einreisen wollten bekamen wir Probleme. Es musste ein Ticket vorgewiesen werden, dass man Costa Rica nach drei Monaten wieder verlässt. Da hatte nicht nur ich Probleme sondern auch andere, die kein Ticket vorweisen konnten. Ich erzähle hier jetzt nicht das ganze Drama, dass sich dort abgespielt hat denn das ginge einfach zu lange. Wir haben es schliesslich alle durch den Zoll geschafft und nahmen einen Bus nach Liberia. Eine Stadt im Norden Costa Ricas. Dort übernachteten wird und fuhren am nächsten Morgen zurück nach San José.

Trotz der vielen Probleme, die wir hatten war es ein toller Ausflug.

Zur Info für alle die Costa Rica in Zukunft bereisen, haltet immer ein Ausreiseticket bereit. Das ist wichtig!!!


Hier etwas zur Mytologie wie die Insel Ometepe entstand:

 "Der Sage nach entstanden die Inseln Ometepe und Zapatera sowie der Nicaraguasee aus einer tragischen Liebesgeschichte. So verliebten sich der angesehene Nagrando in die wunderschöne Häuptlingstochter eines Nachbarstammes mit dem Namen Ometeptl. Beide Indianerstämme waren jedoch über Gebietsansprüche und Machtfragen zerstritten. Nach dem Gesetz der Vorfahren war eine Liebe zwischen verfeindeten Stämmen verboten. Das Paar musste daher schon bald aus den Heimatdörfern fliehen und versteckte sich in einem Tal. Da ihre Liebe jedoch nicht verheimlicht blieb, wurden sie von ihren Stammesangehörigen verfolgt. Schließlich entschlossen sich beide aus Verzweiflung zum Selbstmord und öffneten sich die Pulsadern. Ometeptl stürzte nach hinten, Nagrando taumelte noch ein paar Schritte und stürzte ebenfalls nieder. Das Blut beider füllte das Tal aus und bedeckte ihre Körper - der heutige Nicaraguasee. Von Ometeptls Körper ragen nur ihre Brüste über den Wasserspiegel, die heutigen Vulkane Concepción und Maderas. Vom Körper Nagrandos sieht man nur noch, etwas entfernt, die Spitzen der Insel Zapatera."

Kommentar schreiben

Kommentare: 0